Strukturwandel in Braunkohlegebieten

In den Braunkohlegebieten Lausitz und Mitteldeutsches Revier Sachsen-Anhalt findet ein beispielloser Strukturwandel statt. Mit dem Rückgang der Braunkohleförderung, der seit 30 Jahren anhält, gingen die Zahlen der Beschäftigten der Braunkohleindustrie zurück. Der Kohleausstieg bringt weitere Veränderungen mit sich. Um den Wandel zu bewältigen, erhalten die Braunkohleregionen Finanzhilfen bis zum Jahr 2038. Doch wie genau gelingt der Wandel? Dieser Herausforderung stellen wir uns gemeinsam mit den Regionen und gestalten den Strukturwandel durch digitalen Wandel.
Wirtschaft im Umbruch, Menschen im Aufbruch
In den Braunkohlegebieten gehen die Zahlen der Erwerbstätigen und der Menschen im erwerbsfähigen Alter drastisch zurück. Gleichzeitig steigt der Anteil der über 65-Jährigen in der Gesamtbevölkerung an. Immer weniger Fach- und Arbeitskräfte stehen zur Verfügung, Unternehmen wandern ab oder siedeln sich gar nicht erst an. Investitionen bleiben aus. Der demographische Wandel und seine Auswirkungen werden sich weiter zuspitzen, wenn es nicht gelingt, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu steigern und damit zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Doch wie genau gelingt eine langfristig positive Entwicklung?
Erfolgskritischer Faktor:
Digitalisierung
Die Braunkohleregionen wollen sich neu und zukunftssicher aufstellen. Gut ausgebaute und sichere kommunale IT-Strukturen sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Doch die vorhandenen Strukturen sind reformbedürftig, und selbstverständlich lässt sich ein grundlegender Wandel nicht allein mit leistungsstarker IT bewältigen. Ganzheitliche Konzepte und langfristige Planungen sind gefragt.
Die Regionen haben sich auf den Weg gemacht, den Strukturwandel nachhaltig zu gestalten. Gemeinsam mit vielen regionalen Partner*innen und dataport.kommunal stellen sich die Lausitz und das Mitteldeutsche Revier dieser Herausforderung. Unter der Federführung der Stadt Zeitz beginnen die Regionen, sich aktiv zu verändern. Wir stehen ihnen als langfristiger Partner zur Seite und gehen diesen Weg mit.
Strukturwandel in Zahlen
- 03.07.2020 Beschluss des Kohleausstiegs bis zum Jahr 2038
- 17 Mrd. € Förderung von nachhaltigen und bedeutsamen Investitionen in den Braunkohlegebieten durch das „Investitionsgesetz Kohleregionen“
- 26 Mrd. € Förderung durch den Bund für den Ausbau von Verkehrsinfrastrukturprojekten und die Ansiedlung von Bundeseinrichtungen
- 106 Mio. t Braunkohle im Jahr 1989
- 82 % Rückgang der Braunkohleförderung im Mitteldeutschen Revier seit 1989
- 69 % Rückgang der Braunkohleförderung im Lausitzer Revier seit 1989
- 59.815 in der Braunkohlewirtschaft Beschäftigte im Mitteldeutschen Revier 1989
- 2.367 in der Braunkohlewirtschaft Beschäftigte in der Lausitz 2017
- 96 % Beschäftigungsrückgang im Mitteldeutschen Revier seit 1989
- 89 % Beschäftigungsrückgang im Lausitzer Revier seit 1989
Die Voraussetzungen
Die Braunkohleregionen wollen und müssen sich verändern. Neben dem Handlungsdruck der Digitalisierung stellt ihre in Deutschland einzigartige Situation zusätzliche Herausforderungen dar. Doch wie können sie sich zu lebendigen Regionen mit einer vitalen Gemeinschaft, einer blühenden Wirtschaft und sicheren Arbeitsplätzen entwickeln? Das gelingt unter zwei Voraussetzungen:
- Die Braunkohlereviere müssen als Regionen profiliert werden, die im Vergleich zu anderen Regionen eine besonders hohe Lebensqualität bieten.
- Die Braunkohlereviere müssen für vorhandene und für ansiedlungswillige Unternehmen herausragende Rahmenbedingungen schaffen, die so in anderen Regionen Deutschlands nicht zu finden sind.
Die Braunkohlegebiete gehen neue Wege. In vielfältigen und langfristig angelegten Projekten wollen sich die Gebiete zu einer zukunftsfähigen, wirtschaftlich starken Region entwickeln. Die Digitalisierung ist dazu der Schlüssel. Gemeinsam mit den regionalen Akteur*innen gehen wir die neuen Wege, begleiten und beraten langfristig. Ganzheitlich und in allen Phasen des Wandels. Er umfasst dabei Projekte in nahezu allen Lebensbereichen.
Digitale Verwaltung
Digitale Verwaltungsleistungen brauchen sichere IT-Strukturen. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunen, Landkreisen und IT-Dienstleistern der öffentlichen Hand schaffen wir diese Strukturen und bauen ein IT-Dienstleistungszentrum für die Region auf. Gleichzeitig sollen digitale Verwaltungslösungen entstehen. Die gesamte Region um die Lausitz und das Mitteldeutsche Revier profitiert langfristig von einer modernen und effizienten Verwaltung.
Digitale Wirtschaftsförderung
Um die Digitalisierung in der Region weiter voranzubringen, spielt die Verwaltung eine wichtige Rolle. Mit digitalen Dienstleistungen unterstützt die öffentliche Verwaltung die Digitalisierung der regionalen Wirtschaft. Dataport.kommunal steht mit innovativen Ideen an ihrer Seite. Dazu gehören der Aufbau eines Portals öffentlicher Dienstleistungen und Weiterbildungsangebote für Unternehmen.
Digitale Mobilität
Eine digital vernetzte Verkehrsinfrastruktur ist ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Region. Die Lausitz will aber nicht nur ihre Infrastruktur verbessern. Gemeinsam mit den lokalen Partner*innen wollen wir ein Projekt durchführen, das die Lausitz und das Mitteldeutsche Revier Sachsen-Anhalt in eine Modellregion für die Mobilität der Zukunft verwandelt. Ein Meilenstein auf dem Weg dorthin ist der Aufbau einer intermodalen Mobilitätsplattform.
Digitale Gesundheitsversorgung
Gemeinsam mit lokalen Partner*innen in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier starten wir ein Projekt zur Telemedizin und Gesundheitstelematik. Damit legen wir gemeinsam den Grundstein für eine leistungsstarke Gesundheitsversorgung, die mehr Menschen zugutekommt und medizinisches Personal entlastet – etwa durch den Aufbau einer Plattform für Telemedizin.
Portal für digitale Gemeinschaft
Ein Portal für die gesamte Region: „Wir in der Lausitz / MDR“ wird eine zentrale Anlaufstelle für alle und alles, was die Region bewegt. Das Portal soll die Interessen und Bedürfnisse bestmöglich bedienen. So wollen die Regionen etwa ihre Kulturgüter digitalisieren und ein Forschungs- und Dokumentationszentrum „Braunkohlerevier“ aufbauen.
Kooperationspartner*innen
Kommunen in den Strukturwandelregionen stehen vor großen Herausforderungen. Damit sind sie nicht allein. Neben vielen regionalen Akteur*innen und dataport.kommunal kommt Unterstützung von etlichen Kooperationspartner*innen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt Kommunen und andere Akteure in den Regionen, die von besonderen strukturellen Veränderungen infolge des Braunkohleausstiegs betroffen sind. Das BMU fördert Modellvorhaben, die ökologische Nachhaltigkeitsziele verfolgen und eine langfristige Entwicklung im Sinne der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) anstreben. So unterstützt das Bundesministerium die Regionen dabei, zu Pilotregionen zu werden, und so auf vorbildliche Weise zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt durch Mittel aus dem STARK-Programm und fördert damit den Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Wirtschaftskultur. Seit 2019 arbeitet dataport.kommunal eng mit der Kommunalen IT-Union (KITU) zusammen, um gemeinsam die kommunale Digitalisierung in Sachsen-Anhalt voranzutreiben. Mitgliedskommunen der KITU profitieren von einer einfachen Beauftragung und dem großen Portfolio beider Dienstleister.
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