Bildung

Die Digitalisierung im Bildungssektor hinkt anderen Bereichen hinterher. Im internationalen Vergleich liegen Länder wie Dänemark weit vor der Bundesrepublik. Die Corona-Pandemie hat die unzureichende Digitalisierung im Bildungssystem nochmals verdeutlicht. Schulen, Schüler*innen und Lehrkräfte stellte die Krise vor akute Probleme. Neben den Herausforderungen werden gerade jetzt auch die Chancen sichtbar. Denn viele erkennen erst in der Krise die Vorteile der digitalen Möglichkeiten: zeitliche Flexibilität und Arbeitsersparnis für die Lehrkräfte. Nun geht es darum, die Potenziale in Maßnahmen zu übersetzen und die Digitalisierung aktiv zu gestalten. Für mehr Inklusion in der Bildung, mehr Chancengleichheit sowie eine zukunftsgewandte Lern- und Lehrmentalität.
Bildung im Umbruch
Laut des Statista Dossierplus zum digitalen Wandel an Schulen aus dem Jahr 2021 halten 91 Prozent der Befragten den Einfluss der Digitalisierung auf den Schulbereich für positiv. 76 Prozent der Befragten schätzen die Fortschritte bei der Digitalisierung des Schulunterrichts jedoch als langsam ein.
Die Investitionen in die Digitalisierung machen sich an den Schulen bemerkbar. Die technische Infrastruktur und die Ausstattung mit Endgeräten haben sich innerhalb des letzten Jahres deutlich verbessert. Viele Schulen besitzen inzwischen klassenweit Tablets. Allerdings ist gerade beim Thema Internet viel Raum für Verbesserungen: 46 Prozent der befragten Schulleitungen erklärten, dass Breitbandinternet und WLAN an der eigenen Schule noch nicht in allen Räumen Standard sind. Aber auch jenseits der rein technischen Aspekte muss das Bildungssystem neu gedacht werden. Digitale Kompetenzen und ein souveräner sowie verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien und Daten müssen vermitteln werden – bei gleichzeitiger Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen. Heute legen Kommunen den Grundstein für eine neue, zukunftsorientierte Art des Lernens.
Umfrage zur digitalen Ausstattung von Schulen in Deutschland 2020
Welche Schulnote würden Sie Ihrer Schule geben, wenn es um die Ausstattung mit Tablets, WLAN, Smartboards oder Computern geht?

Benotung durch die Befragten in Schulnoten


Die Ausstattung der Schulen mit technischen Geräten ist noch ausbaufähig. Das ergab 2020 eine Umfrage des WDR. Sie fragte Schüler und Lehrkräfte, welche Schulnote sie ihrer Schule geben würden, wenn es um die Ausstattung mit Tablets, WLAN, Smartboards oder Computern geht. Am schlechtesten schneidet die Ausstattung mit Tablets ab. Lehrkräfte und Schüler*innen vergeben hier gerade einmal eine 4,5 bzw. 4,6. Besser steht die Ausstattung mit Computern da. Diese wird von Schulleitenden mit 2,9 jedoch besser bewertet als von den Schüler*innen mit 3,2. WLAN benoten die Erwachsenen mit 3,6 deutlich besser als die Schüler*innen mit der Note 4,1. Bei den Smartboards und interaktiven Tafeln ist es umgekehrt: Von den Schüler*innen erhalten diese eine 3,5, während Schulleitende eine 4,0 vergeben.
Hinweis: Deutschland; Herbst 2019, 5.259 Schulen und 508 Schüler*innen
Quelle: WDR; ID 1108631
Das wünschen sich Schüler*innen
Smartphone, Tablet, WLAN – für die meisten Schüler*innen eine Selbstverständlichkeit. Als Digital Natives wachsen sie mit diesen Technologien auf und bedienen sie spielerisch. In der Schule wird die Diskrepanz zwischen Schulalltag und anderen Lebensbereichen besonders deutlich. Schüler*innen wünschen sich daher mehr digitale Lernangebote und eine bessere Ausstattung für ihre Schule.

85 %
Mobile Endgeräte für alle Schüler*innen

77 %
Größere Auswahl an digitalen Lernangeboten

76 %
Verbesserung der digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte

75 %
Verbesserung technischer Voraussetzung

51 %
Mehr Enthusiasmus bei der Arbeit mit digitalen Medien seitens der Lehrer*innen
Quelle: bitkom, Schüler-Studie zur Digitalisierung der Bildung, 2020

Starre Strukturen und Handlungsdruck
Zu wenig technische Ausstattung oder Videokonferenzen ohne Video: Auch ohne Pandemie wird sichtbar, dass die Digitalisierung des Bildungssystems sehr ausbaufähig ist. Die Integration digitaler Medien in den Unterricht gelingt selten und ist nicht flächendeckend. Mehr als die Hälfte der Schüler*innen beklagen den fehlenden Einsatz digitaler Medien und die schlechte technische Ausstattung ihrer Schule. Und nicht alle haben zuhause Zugang zu Computer und Internet. Zudem hindern technische Ausfälle sowie unausgereifte Materialien und Konzepte den sinnvollen Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Und: Es bleibt wenig Raum für individuelles Lernen, wenn es nach wie vor fest gebunden an Räume, Orte, Zeiten und feste Gruppen ist. Das hemmt nicht nur den Lerneifer, sondern es bleiben viele Schüler*innen auf der Strecke.

Individuelles Lernen mit Raum für Entfaltung
Ein virtueller Spaziergang im Louvre, ein Ausflug zu den Monden des Saturns und dann der Geschichtskurs an der Partnerschule in Australien. Digitale Medien und neue Technologien machen das und vieles mehr möglich. Sie sind so selbstverständlich im Einsatz, wie früher Papier und Stifte – wer möchte, kann letztere neben dem digitalen Notizbuch ebenfalls benutzen. Lerninseln ersetzen Klassenräume und sogar die Grenzen zwischen den Schulen verschwimmen – regional und weltweit. Schüler*innen lernen verstärkt nach den individuellen Neigungen, Talenten und Interessen. So macht Lernen Spaß!
Bildungschancen neu gedacht
Aus der zunehmenden Digitalisierung erwächst eine neue Anforderung: digitale Kompetenzen zu erwerben. Gleichzeitig bietet Digitalisierung das Potenzial zu mehr Chancengleichheit. Zu individueller Förderung, Zugang zu Ressourcen und zu Informationsquellen. Digitalisierung unterstützt den Abbau von Barrieren für Kinder sowie Erwachsene mit Beeinträchtigungen und ermöglicht damit bessere und individuellere Bildungschancen. Für Lehrkräfte liegen die Chancen in der Entlastung von administrativen Aufgaben und für Kommunen im Aufbau einer fairen sowie wettbewerbsfähigen Infrastruktur. Eine zukunftsorientierte Bildung hilft, Kompetenzen und individuelle Talente zu entwickeln und befähigt die Gesellschaft, aktuellen als auch künftigen Herausforderungen zu begegnen.
Die Schule der Zukunft nutzt gezielt digitale Medien und neue Technologien. Sie bestärkt Schüler*innen in ihrem Wissensdrang und fördert ihre Talente. Individuelles Lernen steht im Mittelpunkt. Kommunen sind dafür die Wegbereiter.
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